Veranstaltung
MY-CO SPACE
Designing for Co-Habitation
Christian Schmidts
Vortrag
12:00–13:00
BOL Küche
register here
Das Projekt untersucht die Verwendung von Pilzmyzel als biologisches Baumaterial an der Schnittstelle zwischen Kunst und Architektur, um nachhaltige bewohnbare Räume zu schaffen. MY-CO SPACE stellt Pilze und Pilzmaterialien als aktive Agenten in das Zentrum einer Debatte um zukünftige Bau- als auch Lebensweisen des Menschen. Zukünftiges Leben und Wohnen mit und durch Pilze kann somit erlebt, durchdacht und verstanden werden.Die Raumhüllen bestehen aus Pilzmyzel-Elementen, die mit Hilfe von digitalen, auf die Trageigenschaften von Pilzwerkstoffen abgestimmten, Formfindungsprozessen gestaltet werden. Dabei breitet sich das Myzel in den digital entworfenen Rahmenbedingungen kontrolliert aus und ermöglicht so eine präzise Formgebung. Die Mycel-Elemente werden mit Hilfe eines regional verfügbaren Pilzes, dem Zunderschwamm (fomes fomentarius) und biotechnologischen Kultivierungsmethoden auf pflanzlichen Reststoffen aus der Berlin-Brandenburger Agrar-und Forstwirtschaft hergestellt. Der Kultivierungsprozess im Labor erlaubt die Herstellung von festen, stabilen jedoch sehr leichten Verbundwerkstoffen – ein Pilz-Pflanzenkomposit entsteht. Die entstandenen Elemente werden über ihre spezifische Form mit der darunter liegenden Gitterschale aus Holz zu einer Gesamtstruktur verbunden. Der Pavillon wurde im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojekts der Technischen Universität Berlin (Prof. Dr. Vera Meyer), der Universität der Künste Berlin (WM Christian Schmidts) und der Hochschule Bochum - Bochum University of Applied Sciences (Prof. Sven Pfeiffer) entworfen. Die Tragwerksplanung und digitale Fertigung wurden durch Bollinger+Grohmann Ingenieure (Prof. Dr.-Ing. Christoph Gengnagel) und die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (Prof. Dr. Klaus Dreiner) unterstützt. Der fertiggestellte Pavillon ist Teil der aktuellen Ausstellung ""TinyBe - Wohnen in einer Skulptur"" im Metzlerpark in Frankfurt.